1517, November 18

Kaiser Maximilian an den Wiener Magistrat mit Bezug auf den Streit zwischen Paulsen von Oberstain, Dompropst zu Wien, kaiserlichem Rat und Sekeretär, einerseits und dem Wiener Magistrate andererseits vonwegen des gedachten Dompropst Wein, seine Privilegien betreffend vom früheren Fürsten von Österreich gegeben und vom Aussteller bestätigt und von neuem gegeben, nach Wien zu führen, die Wiener aber ime nicht stat zu thun sondern darfur gefreit zu sein vermaint. Der Kaiser habe deshalb seinen Hofräten mündlich und schriftlich bevohlen gehabt, beide Teile für sie zu ervordern und jede Freiheit, jedes Privileg und Gerechtigkeit mündlich zu vernehmen und dem Kaiser aigentlich zu berichten, außerdem seine Entscheidung und Deklaration darauf destattlicher … zu thun wisse, dem aber die Wiener ihrerseits nicht nachkommen, sondern sich hierin weigern, so des Dompropst Freiheiten und Gerechtigkeiten in dem Grund nicht derogiren mögen gebraucht. Der Kaiser hat demnach von fürstlicher Macht und Obrigkeit, als regierender Herr und Landesfrüst von Österreich auf solche Ungehrosam und ungegrundt einred, auszug und waigerung und vorbemelts thuembpropsts weiter anrueffen in vorberuerten sachen seine Entscheidung gefällt nach laut der brieff desshalben ausgangen, also das: zu ewigeen Zeiten der Dompropst und alle seine Nachkommen in Kraft ihrer Privilegien all ihren Wein zu bestimmter Dompropstbei gehörig nach Wien frei führen, dieselben vom Zapfen schenken oder sonst ihrer Notdurften verkaufen mögen. In Anbetracht der im kaiserlichen Entschluss und anderen Priviliegien des Dompropstes namhaft gemachten Schuld werden die Wiener nochmals aufgefordert Paulsen von Oberstain, Dompropst zu Wienn und all seinen Nachkommen in ihren Vorrechten nicht zu beeinträchtigen.

Schlagworte: Propst, Rat der Stadt

Literatur

Literatur- / Quellenverzeichnis: QGStW

Stelle / Nr / Seite: II/4, Nr. 6132.

Kommentar: Geben zu der Newenstat, am achtzehenden tag des monadts Novembris, anno domini etc im xvijten. . . .

Abbildungen

Archivangaben: 6132; AT-WStLA_HAUrk_6132; mit gebrochenem Siegel in rotem Wachs = Posse, a. a. O. III, Taf. 8, Fig. 4, Des oberuerten unsers entschids copi senden wir Ewch hier inn beslossen wie Ir sehen werdet

Zitierempfehlung
Wissensdatenbank zu St.Stephan, Schriftquellen, 2024.04.25
https://www.sanktstephan.at/quellen/1517-november-18/

Datum: 25.04.2024

bearbeitet: Barbara Schedl

erstellt: Barbara Schedl